VVN-BdA
Stade
|
Die Verpflegung bestand aus Erbsensuppe mit Würstchen, Toastbrot, Ketchup und Senf. Auf dem Stundenplan standen »Basisgruppenarbeit« und »Verhalten gegenüber Polizei und Geheimdiensten«. Am 14. und 15. August 2004 trafen sich etwa 20 Aktivisten der Neonazi-Szene aus dem Elbe/Weser-Raum auf dem Tanzboden der ehemaligen Gastwirtschaft Dammann in Bargstedt (Samtgemeinde Harsefeld), unter dem sich ein florierendes griechisches Restaurant befindet.
Für die Schulungen wurde Wochen vorher auf der regionalen Website der NPD Nationaldemokraten Stade geworben.
Die so genannte »NPD-Scheune« in der Ortsmitte von Bargstedt gehört Adolf Dammann, dem stellvertretenden Landesvorsitzenden der NPD in Niedersachsen. Seit Jahren ist der aus mehreren Gebäuden bestehende Komplex ein Treffpunkt für Neonazis. Im Zusammenhang mit Veranstaltungen kam es mehrfach zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Zum Beispiel im September 1997, als die NPD von Bargstedt aus ihren Wahlkampf für die Hamburger Bürgerschaft organisierte. Vor dem Überfall auf Asylbewerber in Kutenholz-Aspe im Mai 1999 hatten einige der Täter, die von dem NPD-Mitglied Lars Hildebrandt angeführt wurden, an Schulungen in Bargstedt teilgenommen. Im Dezember 2000 verhinderte die Polizei von Celle eine »Wintersonnenwendfeier« der JN (»Junge Nationaldemokraten«, Jugendorganisation der NPD). Die Neofaschisten erhielten Platzverweise auf dem Gelände eines Bauernhofes in Eschede. Sie fuhren daraufhin in einem Fahrzeugkonvoi nach Bargstedt und können hier - ungestört von der beobachtenden Polizei - ihre Veranstaltung durchführen. 2002 machte der Staatsschutz enge Kontakte der JN, die ihren Stützpunkt in Bargstedt hätte, zur gewaltbereiten Skinhead-Szene öffentlich. Bei einem »Rechtsrock«-Konzert im Frühjahr 2003 sollen etwa 150 Neonazis in Bargstedt zusammen gekommen sein.
Die Stimmung am Schulungswochenende in Bargstedt war gespalten. Einerseits genoss man das »kameradschaftliche Beisammensein« in der Nacht von Samstag auf Sonntag bis vier Uhr früh. Anderseits kam es am Schluss der Veranstaltung zu Streitigkeiten. Sascha Jörg Schüler und Florian Cordes zogen sich von den anderen zu Beratungen zurück, bei denen zukünftige Strategien beratschlagt wurden. Viele Teilnehmer verliehen ihrer Gesinnung Ausdruck, indem sie sich in T-shirts der als kriminelle Vereinigung eingestuften Band »Landser« kleideten. 15. August 2004
Bericht im
Stader Tageblatt 17. August 2004 Nazis sind erneut in Bargstedt aktiv / Die »NPD-Scheune« ist wieder Treffpunkt der Jungen Nationaldemokraten
Kreis Stade (bv). In der »NPD-Scheune« in Bargstedt haben
sich am Wochenende unter anderem Kader der Jungen Nationaldemokraten (JN)
aus dem Elbe-Weser-Dreieck getroffen. Nach Angaben des Stader Staatsschutzes
war es in Bargstedt »rund ein Jahr ruhig«. Vor vier Wochen, so
Nachbarn, tauchten die Neonazis erstmals wieder auf - und machten aus ihrer
Gesinnung keinerlei Hehl; einige trugen T-shirts der rechtsextremen Band
»Landser«. * Das ist falsch; ein Hinterhaus ist baufällig, jedoch nicht das Gebäude mit dem griechischen Restaurant, über dem sich die Schulungsräume befinden. Wäre es baufällig, wäre das Ordnungsamt allerdings aufgefordert einzuschreiten und dort jede Art von Veranstaltung zu untersagen... (Anm. d. Webmasters)
Weser Kurier 17. August 2004
NPD bleibt unbehelligt / Polizei weiß nichts von konspirativer Schulung
für Rechtsextremisten
Bargstedt. Erbsensuppe und Würstchen aus der Dose soll es gegeben
haben - dazu jede Menge Regeln zum »Verhalten gegenüber Polizei
und Geheimdiensten« für Rechtsextremisten und Neonazis. Zwei Tage
dauerte die konspirative Schulung von 20 NDP-Anhängern in Bargstedt
(Kreis Stade). Und die Polizei - wusste von nichts. Bericht in der Rotenburger Rundschau 19. August 2004
Meldung der NPD 19. August 2004
Lernen und Kämpfen (Anm. d. Webmasters: Allem Anschein nach vermeldet die NPD-Führung nur das, was die VVN-BdA bereits veröffentlicht hat.)
Nationales Forum Deutschland 20. August 2004 Am letzten Wochenende fanden sich etwa zwanzig nationale Aktivistinnen und Aktivisten auf Einladung des JN Stützpunktes Verden/Rotenburg zusammen, um das nötige Rüstzeug für den politischen Kampf zu erfahren. Als Referent war der NPD Bundesschulungsleiter, Stefan Lux anwesend. Den Teilnehmern konnte wieder ein breites Wissensspektrum vermittelt werden. Besondere Schwerpunkte waren diesmal Basisgruppenarbeit und das Verhalten gegenüber Polizei und Geheimdiensten. Das gesamte Schulungswochenende verlief wie immer ohne die geringste Störung.
Bericht in die tageszeitung 20. August 2004
Nationaldemokraten Stade, die Website des NPD-Unterbezirks, schreibt am 21. August 2004: Wichtig Aufklärung
Im VVN BDA Stade findet man einen Artikel über eine Schulung, die in
unseren Umfeld stattfand. Der Bericht macht den Anschein, dass die Linken
viel über uns wüssten. Hierbei sollte sich keiner verunsichern
lassen, denn die Informationen die dort stehen, sind nur Oberflächlich
und teilweise sogar falsch. Was wir gegessen haben konnten die Zecken an
unseren Müll, den wir natürlich Umweltbewusst getrennt und an die
richtige Stelle gebracht haben, feststellen. Und einen Streit gab es bei
der Schulung auch nicht. Außerdem haben scheinbar Zecken in unserem
Gästebuch versucht unter falschen Namen Streit in unsere Gruppen zu
bringen. Dies ist natürlich gescheitert, da wir natürlich auch
anderen Kontakt untereinander halten und dabei raus kam, was in unseren
Gästebuch versucht wurde. Löschen werden wir die Einträge
vorerst nicht, damit auch andere, nicht Nationale Bürger sehen können,
mit welchem Schwachsinn gegen uns (ohne Erfolg) gearbeitet wird. Allerdings
arbeiten wir gerade an einem Gästebuch, welches eine Vorabprüfung
der Einträge gewährleistet. Ein Gästebuch ist ein Gästebuch
und kein Forum oder Schmierblatt für irgendwelche Geistesschwachen.
Peinlich! Polizei verschläft Schulung / JN-Schulung in Bargstedt Der Rechte Rand N°90, Sep./Okt. 2004
Die Teilnehmer des Schulungswochenendes in Bargstedt wurden zum Wachdienst eingeteilt vor der von Jürgen Rieger erworbenen Immobilie »Heisenhof« in Dörverden, berichtet blick nach rechts N°18/2004: »Daniel Fürstenberg, Matthias Schulz und Co. treten damit in die Fußstapfen von Kameradschaftsanführer Thomas Wulff, der seine rechtsextreme Karriere als Ordner im Rieger-Schulungszentrum Hetendorf begann. Am Rande des Heß-Spektakels in Wunsiedel hatten Fürstenberg aus Bremen, der JN-Stützpunktleiter Verden Sascha Schüler sowie der Horst Mahler-Anhänger Johann Huß ein langes Gespräch mit Rieger geführt und Handynummern ausgetauscht. Huß scheint eine Art Hausmeister für Rieger in Dörverden zu sein. (...) Die NPD-Anhänger aus Verden stehen aber nicht nur Wache in Dörverden. Wie es aussieht richten sie sich auch in einem der geräumigen Gebäude häuslich ein. Noch vor wenigen Wochen hielt die JN Verden eine politische Schulung mit 21 Personen in der entfernten "NPD-Scheune" von Adolf Dammann in Bargstedt bei Stade ab. Demnächst könnten ihre Veranstaltungen in Dörverden stattfinden.« "Bargstedt: Die Nazis stehen auf der Straße Kreis unterbindet Versammlungen in NPD-Scheune", titelte am 22.07.2005 das STADER TAGEBLATT. Der Landkreis Stade untersagt aus baurechtlichen Gründen die Nutzung des Anwesens für Schulungen. Der Kreisbaurat: "Wir haben Dammann deutlich gemacht, dass Versammlungen in diesem Gebäude nicht stattfinden dürfen." |