VVN-BdA
Stade
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An der Landesgrenze von Niedersachsen zu Hamburg, in Jork-Klein Hove, befindet sich das zentrale Schulungszentrum des Stahlhelm, das so genannte Franz-Seldte-Haus. Der Stahlhelm ist eine kleine neofaschistische Organisation, die ihre Schwerpunkte in Norddeutschland und Rheinland-Pfalz hat. Er wurde 1918 gegründet und war in der Weimarer Republik die bedeutendste militaristische Vereinigung. 1933 wurde der Stahlhelm in die faschistische SA eingegliedert und 1935 formell aufgelöst. Der Gründer, Franz Seldte, war von 1933 - 1945 Reichsarbeitsminister der Nazis. In den alten Bundesländern erfolgte Anfang der 50er Jahre die Wiedergründung des Stahlhelms als eingetragener Verein.
In einem Werbebrief heißt es: »Das oberste Ziel des STAHLHELMs ist die Wiederherstellung des Deutschen Reiches in seinen historischen Grenzen und die Wehrhafterhaltung der deutschen Jugend. Weitere Ziele sind: Aufklärung gegen Umerziehung und Geschichtsklitterung, Erhaltung und Förderung des deutschen Soldatentums, wir sind gegen ein Mischmasch - Europa der Multiunkultur, dagegen streben wir ein Europa der Vaterländer an.« In einer Botschaft aus dem Jahr 1998 heißt es programmatisch: »DER STAHLHELM erklärt, daß er den durch Allierten Druck, unter Mithilfe deutscher Politiker geschaffenen Zustand nicht anerkennt.« Und u.a.: »DER STAHLHELM fordert Maßnahmen gegen die seit 1945 planmäßig betriebene Überfremdung unseres politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens.«
Landesführer Kai-Uwe Drückhammer schreibt in einem internen Rundschreiben: »Jeder Kamerad soll befähigt werden eines Tages zu befehlen und zu führen.« - »Es ist nun an der Zeit, daß diese ausgebildeten Kameraden an die Front kommen! D.h.opfern und kämpfen mit unseren Kameraden, Führen durch Beispiel für unser großes Ziel: Die Wiederherstellung des Deutschen Reiches.« Stahlhelm-Mitglieder unterhalten intensive Verbindungen zu neofaschistischen Parteien und Gruppierungen. Im Mitteilungsblatt des Stahlhelms wird fast auschließlich für neofaschistische Organisationen, Zeitschriften und Buchdienste geworben. Die Mitglieder des Stahlhelms sollen bei Wahlen »national« wählen, bei der Bundestagswahl 1998 wurde dann indirekt aufgefordert, die Stimme der NPD zu geben. Die Aktivitäten des Stahlhelms in Jork-Klein Hove begannen schon im Jahr 1983. Sie sind eng mit der Familie Drückhammer verbunden. Auf ihrem Grundstück befindet sich das Franz Seldte Haus. Im Jahr 1996 wurde der Klein Hover Günter Drückhammer zum Bundesführer gewählt, sein ebenfalls dort ansässiger Sohn Kai-Uwe fungiert als Bundesjugendführer und Landesführer in Niedersachsen, Schwiegertochter Anke Drückhammer betreut das Amt für Information und Werbung. Im Franz Seldte Haus finden regelmäßig Ortsappelle, Führerschulungen und nationale Feiern des Stahlhelms statt. Das Haus ist auch Ausgangspunkt für Biwaks und Wehrsportkreuz-Prüfungen des Stahlhelms. Die ersten Wehrsportkreuze an Kai-Uwe Drückhammer und Günther Drückhammer wurden bezeichnenderweise am 20. April (Geburtsdatum von Adolf Hitler) verliehen. Der Geburts- und Todestag von Adolf Hitler ist für den Stahlhelm ein Gedenktag. Landesführer in Rheinland-Pfalz und gleichzeitig zweiter Bundesführer ist Hans-Jürgen Hertlein. In Rheinland-Pfalz kam es Anfang 1998 zu umfangreichen Waffenfunden bei vier Mitgliedern und einem ehemaligen Mitglied des Stahlhelms. Ebenfalls in Rheinland-Pfalz betreibt der Stahlhelm seit kurzem ein eigenes Zentrum, das auch als Treffpunkt für andere neofaschistische Gruppierungen dient.
Die VVN-BdA Stade fordert:
Weitere Infos:
Der Stahlhelm - Kampfbund
für Europa »Der Stahlhelm« im Informationsdienst gegen Rechtsextremismus
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