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Vergessene Opfer des Nationalsozialismus im Landkreis Stade


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© VVN-BdA Stade 2003


Die VVN-BdA Kreisvereinigung Stade hat von 1996 bis 1998 regionale Erklärungen aus Anlass des »Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus« zum 27. Januar herausgegeben.

Den Erklärungen gingen umfangreiche Nachforschungen voraus und sie wurden mit der Forderung verbunden, an die vergessenen Opfergruppen zu erinnern.

Themen der regionalen Erklärungen waren:

Auch durch das Engagement der VVN-BdA wird mittlerweile in mehreren Orten des Landkreises Stade an die vergessenen Opfer des Nationalsozialismus erinnert.

In Stade-Campe gibt es auf dem Friedhof einen Begräbnisplatz für im Landkreis Stade verstorbene 24 Zwangsarbeiter/innen und 47 Kinder von ihnen. Der Gedenkstein mit der irreführenden Inschrift »Den hier ruhenden 62 Opfern des Krieges 1939-45 zur Ehre« wurde auf Initiative der VVN-BdA am 8. Mai 1995 durch eine Gedenkplatte ergänzt.

In Balje erinnert seit 1995 ein Gedenkstein auf dem Friedhof an 13 namentlich genannte Kinder von Zwangsarbeiterinnen. Die verwilderte Grabfläche wurde wiederhergerichtet.

In Drochtersen erinnert seit 1997 ein Gedenkstein vor der Friedhofskapelle mit der Inschrift »Zur Erinnerung an die polnischen Kinder 1944/45« an 26 auf dem Friedhof verscharrte Kinder von Zwangsarbeiterinnen.

Im Januar 1998 trat die VVN-BdA an die Fraktionen im Gemeinderat Krummendeich mit der Bitte heran, an die Männer und Frauen aus dem »Versorgungsheim« Krummendeich zu erinnern, die im Rahmen der »Euthanasieaktionen« ermordet worden sind. Nach Auflösung des »Versorgungsheimes« im Jahre 1943 wurden mehrere Männer und Frauen auf Veranlassung des damaligen Bürgermeisters in die Landesheilanstalt Lüneburg verlegt. Fünf Männer und Frauen aus Krummendeich sollten nachweislich bis Kriegsende in Landesheilanstalten ums Leben kommen. Die Fraktionen von CDU und SPD im Gemeinderat von Krummendeich haben mittlerweile ein Gedenken vor Ort abgelehnt.

Artikel HARBURGER RUNDSCHAU, April 1999Im Januar 1999 trat die VVN-BdA an die Fraktionen im Stader Kreistag mit der Bitte heran, einen Antrag im Kreistag einzureichen, damit der Landkreis Stade eine Dokumentation herausgibt, über die »Entbindungsstätten« für Zwangsarbeiterinnen und die »fremdvölkischen Kinderheime«. Der Antrag wurde von der SPD-Kreistagsfraktion eingereicht und mittlerweile im Kreiskulturausschuss einstimmig angenommen.(Artikel im Hamburger Abendblatt / Artikel im Neuen Deutschland)

Der Gemeinderat von Fredenbeck lehnte es im März 1999 vorläufig ab, durch einen Gedenkstein an die getöteten Kinder im »fremdvölkischen Kinderheim Klein-Fredenbeck« zu erinnern. Die VVN-BdA war mit einer entsprechenden Initiative an die Fraktionen im Gemeinderat herangetreten. »Bündnis 90/Die Grünen« hatten einen Antrag zur Abstimmung vorgelegt.

In Jork-Borstel wurde im März 2002 ein Gedenkstein für 12 Kinder von Zwangsarbeiterinnen eingeweiht, die im »Pflegeheim« in der Ortsmitte nahe der Kirche starben.

Bereits 1995 hat die VVN-BdA die Broschüre »U grafa von Allwörden« herausgegeben. Sie enthält den Bericht eines polnischen Zwangsarbeiters, der von 1940-45 im Landkreis Stade leben musste.

Wir stellen gerne umfangreiche Pressespiegel über unsere Arbeit zur Verfügung und sind für Hinweise und Anregungen offen:
VVN-BdA, Postfach 2105, 21661 Stade