VVN-BdA Stade

Adolf Dammann

Ein NPD-Funktionär aus dem Landkreis Stade


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Adolf Dammann (geb. 6. November 1939) aus Buxtehude-Neukloster ist seit 1959 ununterbrochener Funktionsträger zuerst der DRP (Deutschen Reichspartei), dann der NPD. In den siebziger Jahren war Dammann stellvertretender Landesvorsitzender der JN und Leiter des Referates »Aktionen« im Landesvorstand der JN. Dammann trat Ende der siebziger Jahre als Störer von Veranstaltungen auf und war an Übergriffen gegen Antifaschisten direkt beteiligt. Erstmalig war er Ende der siebziger Jahre auch stellvertretender Landesvorsitzender der NPD in Niedersachsen.

»Wir lassen uns nicht einschüchtern. Die Polizei brauchen wir nicht ... Wir, die NPD, haben einen Ordnungsdienst, der dafür Sorge trägt, dass man uns nicht überrollt.«
Adolf Dammann als stellv. NPD-Landesvorsitzender in einer Lokalzeitung am 2. Februar 1979

In den achtziger Jahren hatte Dammann wechselnde Verantwortlichkeiten in der NPD. Er war 1985 im Landesvorstand der NPD Referent für »Wirtschafts-, Sozial- und Finanzpolitik«, 1987 leitete er im Landesvorstand das Referat »Parlamentsarbeit«. Im selben Jahr 1987 wurde er zum Vorsitzenden des neugegründeten NPD-Bezirksverbandes Lüneburg gewählt. Im April 1989 erfolgte seine Wahl zum stellvertretenden Landesvorsitzenden der NPD in Niedersachsen. Dieses Amt hat er seither mit kurzer Unterbrechung inne.

Anfang Juli 1989 wandte sich Dammann in einem Schreiben an den Sozialdemokratischen Pressedienst (dort erschien damals der Informationsdienst blick nach rechts) und teilte bereitwillig politische Funktionen mit, die Mitglieder der Republikaner (REP) früher bei der NPD innehatten. In acht Punkten wies er die NPD-Tätigkeit des Landesvorsitzenden der REP nach.

»Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, zur Vervollständigung Ihres Archivs erhalten Sie anliegend einige Unterlagen, die den politischen Werdegang des heutigen REP-Landesvorsitzenden in Niedersachsen, Norbert Margraf, belegen.«
Adolf Dammann am 3. Juli 1989 an den Sozialdemokratischen Pressedienst

In den internen Strukturen der NPD trat Dammann in den neunziger Jahren regelmäßig in Erscheinung, vermied aber über längere Jahre große öffentliche Auftritte.

Dammann koordinierte in den letzten Jahren die Fahrt aus der hiesigen Region zu NPD-Demonstrationen.

In der »Alten Mühle« im Ortszentrum von Bargstedt (Landkreis Stade) fanden in den letzten Jahren Schulungen und Versammlungen der Jungen Nationaldemokraten und der NPD statt. Der Gebäudekomplex befindet sich im Besitz von Adolf Dammann.

An der aktuellen Kampagne »Heimreise statt Einwanderung« der NPD-Niedersachsen ist Dammann führend beteiligt. Er wird für die »Nationalen Kampagnendemonstrationen« am 28. Februar 2004 in Osnabrück und am 20. März 2004 in Wilhelmshaven als Redner angekündigt.

»Tödlich wirken bei Aktionen: Herumalbern, Nichtbefolgen von Anweisungen, Diskussionen innerhalb der eigenen Reihen, Eindruck von Sucht erwecken (z.B. Zigaretten qualmen, Bier konsumieren usw.). Jedem Aktivisten muss klar sein, dass er der Frontkämpfer der NPD/JN ist. Das bedeutet zugleich hohe Verantwortung und Ehre. Richten wir uns also danach.«
Ansichten von Adolf Dammann über Aktionen und Aktivisten

Adolf Dammann meldete sich im letzten halben Jahr wieder als Leserbriefschreiber in den lokalen Zeitungen zu Wort. Er lobte Generalmajor a. D. Gerd Schultze-Rhonhof öffentlich für dessen revisionistisches Buch »1939 - Der Krieg, der viele Väter hatte« und machte eine wohlwollende Buchbesprechung im Niedersachsen-Spiegel der NPD.

»... dass sich der Wahl-Buxtehuder mit seinem neu erschienenen Buch 1939. Der Krieg, der viele Väter hatte den volks- und verfassungsfeindlichen Schergen in den Weg stellt.«
Adolf Dammann in einer Buchbesprechung in der Deutschen Stimme, November 2003

In antisemitischer Manier äußerte sich Dammann am 30. Dezember 2003 im Stader Tageblatt: »Zwar weiß jeder gebildete Mensch, dass die bolschewistische Revolution 1917 in Russland und die anschließenden blutigen Gemetzel ohne Juden kaum stattgefunden hätten und dass in diesem Sinne natürlich Juden auch "Täter" waren, doch aussprechen darf man das zwar mit NPD-Parteibuch, aber nicht mit einem der CDU. Die Bilder glichen sich. War Schily vor seinem Besuch bei Paul Spiegel 2000 gegen ein NPD-Verbotsverfahren, so war er danach urplötzlich dafür. War der hessische CDU-Chef Koch gegen den Rauswurf Hohmanns, so änderte er nach seinem Besuch bei der jüdischen Gemeinde flugs seine Meinung ins Gegenteil.«

Gemeinsam mit Dr. Reinhold Oberlercher (Deutsches Kolleg) und etwa zwei Dutzend jungen »Kameraden« störte Dammann am 12. Januar 2004 eine Podiumsdiskussion zum Neofaschismus in Buxtehude.

Bei einem Aufmarsch von NPD-Mitgliedern und so genannten »Freien Nationalisten« in Himmelpforten am 15. Mai 2004 bedrohte Dammann den Pastor des Ortes, der zu einer Gegendemonstration aufgerufen hatte. 

(Stand: Mai 2004)



"Seitdem ich in Rente bin, brauche ich mich öffentlich nicht mehr zurückhalten."

Adolf Dammann arbeitete bis 2003 als Filialleiter für eine große Bank in Jork (Landkreis Stade). Er tritt seit Sommer 2003 bei einer Vielzahl von Aufmärschen der NPD als Redner, Anmelder oder Versammlungsleiter auf.

Am 19.Juli 2003 war er neben dem NPD-Bundesvorsitzenden Redner bei einem gemeinsamen Aufmarsch von NPD und dem neofaschistischen "Aktionsbüro Norddeutschland" in Hamburg.

"Kumpanei von Polizeiführung und Antifabanden in Braunschweig nicht ganz reibunslos!", stellte Dammann nach einem NPD-Aufmarsch am 18.Oktober 2003 in Braunschweig fest. Gegendemonstranten in Braunschweig beschimpfte er als "Zeckenpack bzw. Antifa-Banden".

In Himmelpforten drohte er den örtlichen Pastor während einer NPD-Aktion am 15.Mai 2004: "Wenn dieser Ortspfaffe seine Volksverhetzung weiter betreibt, werden wir seinen Tempel aufsuchen, ihn von der Kanzel holen und dem Volk erzählen, was er lügt."

Adolf Dammann sah angesichts eines von ihm für den 2. April 2005 in Verden angemeldeten NPD-Aufmarsches einen "Betroffenheitsorgasmus in der Verdener Politik", erkannte bei den vielen Gegenaktionen in Verden auch eine "Pfaffenparade mit Glockengeläut" und lobte Nationalisten, die die "Gutmenschen-Onanie in Verden unterlaufen" hätten.

Dammann war Redner bei dem NPD-Aufmarsch am 18. Juni 2005 in Braunschweig. Im Vorfeld der Demonstration befürchtete er "..., daß die volks und verfassungsfeindliche Kumpanei von Antifa-Verbrechern und BRD-Regime funktioniert."

In Oldenburg wetterte er am 3. September 2005 auf einer "Kampagnendemonstration" der NPD: "Die Juden sind nicht unser Unglück, sondern die SPD."

 Bei der Bundestagswahl am 18. September 2005 war er Direktkandidat der NPD im Wahlkreis Stade-Cuxhaven und erhielt 2824 (1,9%) der Erststimmen.

"Wir haben Dammann deutlich gemacht, dass Versammlungen in diesem Gebäude nicht stattfinden dürfen", sagt der Stader Kreisbaurat und machte Dammans "NPD-Scheune" im Jahr 2005 (vorerst) dicht. NPD-Schulungen im Bargstedter Anwesen von Adolf Dammann sind wegen baurechtlicher Vorschriften (Sanitärräume, Brandschutz, Fluchtwege usw.) bis auf weiteres untersagt.

Am 10.Januar 2006 wurde Dammann vom Stader Amtsgericht zu einer Geldstrafe von 
1.200 € verurteilt, wegen Verunglimpfung des Staates und Beleidigung. Grund der Verurteilung war ein Text von ihm, der im Dezember 2004 auf der Homepage der "Nationaldemokraten Stade" erschienen war. Der Verurteilte ist in Revision gegangen.                        (Stand Januar 2006)


Portrait von Adolf Dammann bei Wikipedia