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Stade
»1939 - Der Krieg, der viele Väter hatte«
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über das politische Umfeld und Auftritte von Generalmajor a. D. Gerd
Schultze-Rhonhof seit dem Jahr 2003. Wir haben außerdem interessante Artikel
vernetzt, die sich mit Schultze-Rhonhof befassen. _____________________________________________________________________ „...,
der von den deutschen Geheimdiensten der extremen Rechten zugerechnet
wird, ...“ Veröffentlichungen Eine 6. überarbeitete und erweiterte Auflage von Schultze-Rhonhofs 2003 zuerst veröffentlichten geschichtsrevisionistischen Buch: „1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte“ ist im Oktober 2007 erschienen (bisherige verkaufte Gesamtauflage nach Verlagsangabe 30 000 Exemplare). Die Aussagen des Autors werden mittlerweile auch über Hörbücher, eine Internetseite, einen Videovortrag und über eine DVD verbreitet. Schultze-Rhonhof hat 2007 ein weiteres Buch veröffentlicht mit dem Titel: „Deutschland auf Augenhöhe“. Die NPD nahe Deutsche Stimme Verlags GmbH („Das nationale Warenhaus“) hat das Buch in ihrem Verlagsprogramm und kündigt es wie folgt an: „Gerd Schultze-Rhonhof hat mit seinem Buch "Der Krieg der viele Väter hatte" die Diskussion über die Ursachen des Zweiten Weltkriegs erneut entfacht. Seine Botschaft lautet: Fast alle Nationen waren in die Entfesselung des Krieges verstrickt. Im Gespräch mit Götz Kubitschek referiert Schultze-Rhonhof die zentralen Thesen und zeigt, warum die Kriegsschuldfrage zu seinem Lebensthema geworden ist. Der General erzählt ausführlich von seiner soldatischen Laufbahn, bewertet die historisch-politische Ausbildung des Offiziernachwuchses und beschreibt, warum die Geschichtspolitik so wichtig für die Selbstbehauptung der deutschen Nation ist.“ Ein beschäftigter Referent Die Marburger Burschenschaft Germania kündigte Schultze-Rhonhof neben Dr. Scheil und Dr. Post als Redner beim „Marburger Diskurs“ am 3. Februar 2007 an. „Auf dem Weg zum zweiten Weltkrieg“ nannte die Burschenschaft ihren Diskurs, Schultze-Rhonhof referierte zum Thema: „Auslöser und Polenfeldzug“. Bei seinem regionalem Rotary Club in Buxtehude hielt der Generalmajor a. D. („ein langjähriges und außerordentlich geachtetes Mitglied unseres Clubs“) am 13. Februar 2007 einen Vortrag mit dem Titel: „Wer war Kuno, ein alter Rittersmann?“. „Projekte, Strategien, Erfolge“ nannte sich eine Gesprächsrunde mit Schultze-Rhonhof und Dieter Stein beim 13. Berliner Kolleg vom Institut für Staatspolitik (IfS) am 17. Februar 2007 in Berlin. Die rechtsextreme Zeitschrift „Deutsche Geschichte“, dessen Verleger Gerd Sudholt wegen Volksverhetzung vorbestraft ist, kündigte für den 24. Februar 2007 in Chemnitz, für den 25. Februar 2007 in Dresden und für den 25. März 2007 im Großraum Hamburg Zeitgespräche mit dem Titel „Wer wollte den Zweiten Weltkrieg“ an. Schultze-Rhonhof wurde neben Dr. Stefan Scheil und Dr. Walter Post als Referent angekündigt. Die Zeitgespräche wurden laut Ankündigung von „örtlichen und regionalen historisch-politischen Vereinigungen unterstützt“. Das Seminarzentrum Chemnitz trat dann in Dresden und Chemnitz als Veranstalter auf. Die Jungen Nationaldemokraten in Sachsen und „Nationales Forum Sachsen“ haben für diese beiden Veranstaltungen auf ihren Internetseiten geworben. In Hamburg wurde das Zeitgespräch allein und in eigener Regie von der SWG (Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft) durchgeführt. In Fulda fand am 3. März 2007 die Jahrestagung der „Stimme der Mehrheit“ unter dem Titel „Unsere Zukunft wächst aus unseren Wurzeln“ statt. Schultze-Rhonhof, er ist einer der Sprecher der Organisation, moderierte die Veranstaltung. Am 30. Juni 2007 hielt Schultze-Rhonhof einen Vortrag in der revisionistischen Gedächtnisstätte Borna. Die Einladung ging auch über einen Briefverteiler der NPD. Militante Neonazis berichteten auf einer Homepage: „Zu diesem Vortrag, welcher einen kritischen Blick auf die Ereignisse vor dem 2. Weltkrieg zum Thema hatte, kamen auch etwa 130 junge nationale Sozialisten aus Leipzig, dem Leipziger Umland und Chemnitz.“ Schultze-Rhonhof äußerte sich dazu in einem Leserbrief, der „Vortrag in Borna war für Kriegsopfer vorgesehen. Das sind alte Leute. Plötzlich nahmen etwa 100 junge, höfliche, sauber gekleidete Leute unangemeldet im Saale Platz und hörten zu.“ Der „Förderkreis Ostpreußisches Jagdmuseum – Hans Ludwig Loeffke Gedächtnisvereinigung“ lud Schultze-Rhonhof zu einer Vortragsveranstaltung am 20. Oktober 2007 nach Lüneburg ein und am 20.November 2007 war der Generalmajor a. D. Referent bei der Tübinger Burschenschaft Arminia Straßburg. „Deprecabile errore“ Ein „deprecabile errore“ (unentschuldbarer Fehler) war nach Aussage des Kommandanten des Südtiroler Schützenbundes die Einladung an Generalmajor a. D. Gerd Schultze-Rhonhof zu zwei Vorträgen in Italien im Frühjahr 2006. Die Vorträge führten dazu, dass der Bildungsreferent der Südtiroler Schützen im Januar 2007 von seinem Amt enthoben wurde. Die österreichische Zeitung „Der Standard“ schrieb am 8. Februar 2007 auf seiner Internetseite: „Nach den Turbulenzen wegen einer Kaderschulung für Schützen durch den NS-Revisionisten Gerd Schultze-Rhonhof sind der Bildungsreferent des Südtiroler Schützenbundes, Peter Piock, der auch im Vorstand des Gesamttiroler Bundes saß, und der Adjutant des Landeskommandanten Efrem Oberlechner aus der Bundesleitung ausgeschieden.“ Das italienische Innenministerium machte bei der Beantwortung einer Parlamentsanfrage am 24.7.2007 zu den Vorfällen eine klare Beurteilung („der von den deutschen Geheimdiensten der extremen Rechten zugerechnet wird, da er bekannt ist für seine revisionistischen Thesen und die Verleugnung der nazistischen Schuld“) über Schultze-Rhonhof. Der witterte hinter alledem eine Verschwörung und kommentierte die Vorgänge in Italien mit Aussagen wie: „Ich verwahre mich energisch dagegen, rechtsradikal zu sein, und bin empört darüber, dass ein „anonymer Brief“ Menschen in solche Schwierigkeiten bringt“ und „Ich finde es empörend, dass Denunzianten aus Deutschland Menschen in Italien in solche Schwierigkeiten bringen.“ Die internen Schulungen beim Schützenbund machte übrigens, im Rahmen von Auseinandersetzungen im rechtsextremen Milieu, ein „Süd Tiroler Kampfring“ öffentlich. Proteste, Absagen und Auseinandersetzungen Die Veranstalter von Vorträgen mit Schultze-Rhonhof sahen sich 2007 mit vielfältigen Protesten gegen seine Auftritte konfrontiert. Es fanden Demonstrationen vor den Veranstaltungsorten (Marburg und Tübingen) statt, die in Chemnitz und Dresden geplanten Vorträge sollen vom Veranstalter abgesagt worden sein und der Vortrag in Lüneburg wurde nach öffentlichen Protesten der Antifaschistischen Aktion Lüneburg/Uelzen abgesagt. Schultze-Rhonhof sah sich zweimal genötigt, in der lokalen Tageszeitung Stellung zu beziehen, da in Leserbriefen seine Auftritte bei der extremen Rechten (Schultze-Rhonhof: „Ich nehme bei meinen Zuhörern keine Gesinnungsprüfungen vor“) thematisiert wurden. Das baden-württembergische Landesamt für Verfassungsschutz beurteilt 2007 eine Aussage von Schultze-Rhonhof („entscheidende Bemühungen der damaligen Reichsregierung, die den Frieden retten wollte und um alles in der Welt einen Krieg zu vermeiden suchte.“) zum Kriegsbeginn 1939 wie folgt: „Die in dieser Aussage zum Ausdruck kommende, jeden seriösen Forschungsstand ignorierende Behauptung, Hitler-Deutschland habe nicht einmal den Krieg gegen Polen gewollt und sei daher ganz unschuldig am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gewesen, gehört zu den klassischen Konstanten in der verzerrten Realitätswahrnehmung rechtsextremer Geschichtsrevisionisten.“ Resumee Die Auftritte von Schultze-Rhonhof wurden 2007 von vielseitigen öffentlichen Protesten begleitet. Durch Bewertungen seiner Tätigkeiten und Auftritte von antifaschistischen Informationsdiensten und staatlichen Stellen wurde sein politischer Spielraum eingeschränkt. Nachtrag 2008 Die
Burschenschaft Franconia zu Münster hatte den Generalmajor a. D.
Schultze-Rhonhof als Referent zu ihrem alljährlichen
„Reichsgründungskommerz“ für den 19. Januar 2008 nach
Münster eingeladen. Michael Quelle, Juli 2008 Generalmajor a. D. Gerd
Schultze-Rhonhof:
„Wer wissen will, ob das stimmt, was ich geschrieben habe, soll stichprobenweise die Quellen prüfen“ (Zeitschrift „Sezession, April 2007, Heft 17) mehr: Jahresüberblick 2006 „... ein langjähriges und
außerordentlich geachtetes Mitglied unseres Clubs.“ Generalmajor a. D. Gerd
Schultze-Rhonhof hat 2003 sein geschichtsrevisionistisches Buch: „1939 – Der
Krieg, der viele Väter hatte“ veröffentlicht. In seinem Buch stellt er
Nazi-Deutschland als einen Zufluchtsort (!) für hunderttausende Juden aus Polen
dar. Er behauptet. „... dass in den
Jahren 1933 bis 1938 557.000 Juden ihr polnisches Heimatland verlassen und
Zuflucht im benachbarten Deutschland suchen.“ Das Buch erscheint 2006
mittlerweile in seiner fünften Auflage. Das Hörbuch „Der Krieg,
der viele Väter hatte“ wird 2006 vom Deutsche Stimme Verlag der NPD empfohlen („Der Bestseller des Ex-Generals“) und
ist auch im Sortiment des Verlages erhältlich. Schultze-Rhonhof hat 2006
ein zweites Geschichtshörbuch mit dem Titel „Der zweite Dreißigjährige Krieg“
veröffentlich und eine Videoaufzeichnung seines Vortrages kann über den
einschlägigen Versandhandel bezogen werden. Im Jahr 2006 trat
Schultze-Rhonhof auf mehreren geschlossenen Veranstaltungen des
revisionistischen Verlegers Sudholt vom Druffel & Vowinckel-Verlag auf.
Diese „Zeitgespräche“ mit dem Titel „Wollte Adolf Hitler den Krieg“ sind
mittlerweile auf einer DVD erhältlich. Laut einer ersten Verlagsankündigung „... sprechen drei renommierte Autoren
unzensiert, hochqualifiziert und ohne Angst vor irgendwelchen Korrektheiten des
Zeitgeistes über die Kriegsschuldfrage.“ Redner bei der extremen Rechten und bei RechtskonservativenGerd Schultze-Rhonhof
trat am 6. Mai 2006 bei einer geschlossenen Vortragsveranstaltung auf, die
gemeinsam von den revisionistischen Zeitschriften „Deutsche Geschichte“
(Sudholt-Verlag) und „Deutschland in Geschichte und Gegenwart“ (Grabert-Verlag)
„sowie einigen kulturpolitischen Organisationen
und Verbänden“ unter dem Titel
„Wollte Hitler den Krieg“ in München durchgeführt wurde. Der Verleger Sudholt
organisierte weitere „Zeitgespräche“ als geschlossene Veranstaltungen mit
Schultze-Rhonhof und weiteren Vortragenden (Dr. Stefan Scheil, Dr. Walter
Post) am 1. Oktober 2006 im Großraum
Frankfurt, am 22. Oktober im Raum südliches Nordrhein/Westfalen und am 25.11.
im Raum Tübingen, Ludwigsburg,
Esslingen. Am 19.05.06 wurde
Schultze-Rhonhof zu einer geschlossenen Veranstaltung des Altherrenverbandes
der Münchener Burschenschaft Danubia eingeladen. Die Moderation der
Veranstaltung mit dem Titel „Plädoyer für einen zeitgeschichtlichen
Perspektivenwechsel“ machte ein ehemaliger NPD-Funktionär, der auch der
Burschenschaft angehört. Schultze-Rhonhof hielt am 30. Mai 2006 seinen Vortrag
„1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte“ in der Herder-Bibliothek in
Siegen-Weidenau. Rücktritte - Ausladung - RaumverbotAm folgenden Tag hielt
Schultze-Rhonhof für die Bundesleitung des Südtiroler Schützenbundes ein
Seminar über „Innere Führung“ ab. Der Bildungsreferent des Südtiroler
Schützenbundes wurde Anfang Januar 2007 mit sofortiger Wirkung vom Dienst
suspendiert, wegen der Wahl eines „umstrittenen“
Referenten. Die italienische Tageszeitung DOLOMITEN schrieb: „Der Schützen-Bildungsreferent Peter Piock
hatte den rechtsextremen, ehemaligen deutschen Bundeswehr-General für
Schulungen nach Südtirol geholt. Piock hat sich bisher geweigert, sich von
Schultze-Rhonhof zu distanzieren.“
Nachdem sich die internen Schulungen zum Skandal entwickelten, traten im
Februar 2007 der Adjudant des Landeskommandanten und der Bildungsreferent des
Südtiroler Schützenbundes von ihren Posten zurück. „Festredner weicht dem Druck – Tag der Heimat ohne
Schulze-Rhonhof“, titelte die
Lippstädter Tageszeitung „Der Patriot“ am 8. September 2006. Schultze-Rhonhof
war vom „Bund der Vertriebenen“, Kreisverband Soest, als Festredner beim „Tag
der Heimat“ am 10. September 2006 in Soest vorgesehen. Die Schirmherrschaft der
Veranstaltung lag beim Landrat. Der Landrat hat
„ausdrücklich begrüßt, dass dem
umstrittenen Gastredner abgesagt wurde“.
Die Ausladung von Schultze-Rhonhof erfolgte laut „BdV“ nach „enormen öffentlichen Druck“. Am 21. Oktober wollte der
Regionalverband Nord des revanchistischen „Bund Junges Ostpreußen“ (BJO) in
Hamburg im Eimsbütteler Hamburg-Haus seinen „Herbstdiskurs im Norden“ abhalten.
Die Veranstaltung war Teil des Gedenkjahres, das die BJO, die offizielle
Jugendorganisation der „Landsmannschaft Ostpreußen“, 2006 für den hitlertreuen
Großadmiral Karl Dönitz ausgerichtet hat. Gerd Schultze-Rhonhof war als einer
von zwei Rednern der Veranstaltung vorgesehen. „Dass Herr Schultze-Rhonhof eingeladen ist, wussten wir
nicht“, sagte der zuständige Gebäudemanager beim Bezirksamt Eimsbüttel.
Nach öffentlichen Protesten wurde dem BJO die Nutzung der städtischen
Räumlichkeit untersagt. Der
Landesgruppenvorsitzende
Nordrhein-Westfalen der „Landsmannschaft Ostpreußen“ beklagte sich im
Rundschreiben 4-2006 seiner Organisation: „In
diesem Zusammenhang müssen wir leider feststellen, dass nüchterne historische
Gegebenheiten in der Bundesrepublik Deutschland nicht gerne gehört werden. So
wurde unser Referent vom letzten Jahr, Herr Generalmajor a. D. Gerd
Schultze-Rhonhof, mehrfach daran gehindert, zugesagte Termine (wie Tag der
Heimat in Soest und vor dem BJO in Hamburg-Eimsbüttel) einzuhalten“. Resumee
Michael Quelle, Februar 2007 Generalmajor
a. D. Gerd Schultze-Rhonhof – ein außerordentlich geachteter Rotarier Diskussion um Vortrag von Schultze-Rhonhof beim Rotary Club Buxtehude am 13.02.2007 ___________________________________________________________________________
Generalmajor a. D. Gerd Schultze-Rhonhof (Buxtehude) hat 2003 sein geschichtsrevisionistisches Buch: "1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte" veröffentlicht. In diesem in dritter Auflage erschienenen Buch stellt er Nazi-Deutschland als einen Zufluchtsort (!) für hunderttausende Juden aus Polen dar. Er behauptet: "... daß in den Jahren 1933 bis 1938 557.000 Juden ihr polnisches Heimatland verlassen und Zuflucht im benachbarten Deutschland suchen.". In einem längeren Interview mit der "National-Zeitung" äußerte er sich im April 2005 über die Zielgruppe seines Buches: "Ich habe das Buch vor allem für junge Menschen geschrieben. Die jungen Deutschen sollten wissen, was mit uns gespielt wurde und wird." Schultze-Rhonhof war auch im Jahr 2005 gefragter Partner und Referent im rechtem Milieu. Sein Buch ist mittlerweile als Hörbuch erhältlich und eine Videoaufzeichnung seines Vortrages kann über den einschlägigen Versandhandel bezogen werden. Vortragsreise nach Bayern Schultze-Rhonhof referierte am 15.02.05 beim Treffpunkt "Friedensengel" der Münchener Burschenschaft "Arminia-Rhenania" zum Thema: "1939 – Der Krieg der viele Väter hatte" und war am folgendem Tag Gast bei der nationalkonservativen Münchner Winterakademie. Ludwig König, München, schrieb über diese Versammlung: "Fast 300 zu meist ältere Zuhörer drängen sich im übervollen Saal des Hotel Eden-Wolff am Münchner Hauptbahnhof. Mitglieder von Revanchistenverbänden und kahlgeschorene Burschenschaftler sind auch dabei. Auf der Anwesenheitsliste tragen sich viele Akademiker ein. Fast jeder legt einen Geldschein in den Spendenkorb." Und an anderer Stelle im Text: "Schrenk-Notzings Ehefrau Regina leitet die Winterakademie. Sie kennt ihre Pappenheimer. 'Keine Agitation, keine Verschwörungstheorien' mahnt sie vor Fragen aus dem Publikum. Was der General über das 'Zusammenspiel von kapitalistischen und kommunistischen Juden hinter Roosevelt und Stalin denke', wollte ein junger Mann wissen. 'Ich habe dazu natürlich meine Meinung, aber wenn ich die äußern würde, hätte ich das ganze Buch nicht veröffentlichen können', deutet Schultze-Rhonhof an und erntet dafür schallenden Applaus." Einen weiteren Vortrag in Bayern hielt Schultze-Rhonhof beim außen- und sicherheitspolitischen Arbeitskreis der CSU in Landshut. Die Landshuter Zeitung titelte am 18.02.05: "Ehemaliger Generalmajor stellt beim Landshuter CSU-Arbeitskreis Geschichtsschreibung auf den Kopf: 'Zweiter Weltkrieg hatte viele Väter'". Die Zeitung berichtete am nächsten Tag ausführlich über den Vortrag. Den anschließenden Kommentar beendete der Redakteur mit der Feststellung: "Dass der ehemalige Generalmajor sich seinen eigenen Reim auf die Geschichte macht, ist seine Sache. Bedenklich ist, dass er vom außen- und sicherheitspolitischen Arbeitskreis der CSU für seine verqueren Geschichtsdeutungen auch noch Beifall erhält." Aufruf der Generale Schultze-Rhonhof war einer der Erstunterzeichner des Aufrufes "8. Mai 2005 – Gegen das Vergessen", der am 16. April 2005 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als Anzeige, von ihm initiiert, erschien. Erstunterzeichner des "Aufrufes der Generale" waren auch Brigadegeneral a. D. Reinhard Günzel und Brigadegeneral a. D. Reinhard Uhle-Wettler und neun weitere ehemalige Generale. Der Aufruf der Generale wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Staatspolitik (IfS) veröffentlicht. In der Wochenzeitung Junge Freiheit äußerte sich Schultze-Rhonhof am 22.04.2005 über seine Beweggründe für den Aufruf: "Dieses falsche Geschichtsbild, das uns jeden Tag im Fernsehen, in Kinofilmen und in Zeitungsartikeln präsentiert wird, kann ich einfach nicht mehr ertragen". Auf die Frage "Welche Wirkung erhoffen Sie sich von der Anzeige?" antwortete er: "Ich hoffe, daß die patriotischen und wertkonservativen Leute durch so eine Aktion ein wenig mehr Mut finden, sich zu äußern." "Stimme der Mehrheit" Schultze-Rhonhof war weiterhin aktiv für die Arbeitsgemeinschaft "Stimme der Mehrheit", zu deren Gründungsmitgliedern er gehörte. Die "Stimme der Mehrheit" ist der Meinung, dass das Meinungsklima in der Bundesrepublik "stickig" geworden sei, da die "selbst ernannten Tugendwächter der Political Correctness" die "geistige Auseiandersetzung" verhindern würden. Die Präsidiumsmitglieder Gerd Schultze-Rhonhof, Heiner Kappel und Norman von Scherpenberg (Staatssekretär a. D.) hatten für den 20. und 21. Oktober 2005 zur "zentralen Vortragsveranstaltung" und zur "Besinnung" hinsichtlich Zweck und Zielrichtung der "Stimme der Mehrheit" nach Bremen eingeladen. Burschenschaftsveranstaltung in Universitätsgebäude untersagt Die Greifswalder Burschenschaft "Rugia" plante für den 24.11.2005 eine Vortragsveranstaltung in einem Hörsaal der Universität mit Schultze-Rhonhof. Der Vortrag wurde auf den Internetseiten der Burschenschaft mit "Der Krieg der viele Väter hatte" angekündigt. Der Universitätsrektor untersagte der "Rugia" kurzfristig die Nutzung von Räumlichkeiten in der Universität für diesen Vortrag. Die Veranstaltung musste daraufhin in das Verbindungshaus der Burschenschaft verlegt werden. Resümee Generalmajor a. D. Gerd Schultze-Rhonhof hatte im Jahr 2005 weniger öffentlichkeitswirksame Auftritte und Veröffentlichungen als in den Vorjahren. Der von ihm propagierte "Aufruf der Generale" fand wenig Beachtung. Schultze-Rhonhof hat sich durch sein Interview mit der "National-Zeitung", der auflagenstärksten periodischen Publikation im Bereich des Rechtsextremismus in Deutschland, erneut eindeutig politisch positioniert. In neofaschistischen Kreisen hat er sich mittlerweile durch sein Buch "1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte" einen Namen als revisionistischer Historiker gemacht. Michael Quelle, Januar 2006 Politischer Standort 2004: Rechtsaußen
Buxtehude »Im Generalsblick - Abstruses zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges« heißt es am 26. November 2003 in der FAZ über Schultze-Rhonhofs Buch. Die FAZ stellt über das Buch fest: »Schultze-Rhonhofs dürre Bilanz stellt die Ergebnisse der seriösen Forschung auf den Kopf. ...Im Grunde sind Interpretationen wie diese nicht neu. Sie folgen alten Spuren, die weniger im Bereich der Forschung als in dem von Ideologie und Propaganda angesiedelt sind. Neu ist dagegen, daß sie von einem ehemals führenden Offizier der Bundeswehr öffentlich vertreten werden.« Die rechtsextremistische Presse war allerdings voll des Lobes über Schultze-Rhonhofs Buch. Die NPD-Zeitung Deutsche Stimme hatte es im März 2004 bei ihren aktuellen Empfehlungen: »Eine Neudarstellung der Kriegsschuldfrage auf hohem Niveau. Der frühere Generalmajor der Bundeswehr kann auf deutscher Seite keine konkrete Kriegsplanung erkennen, dafür aber langjährige Kriegsziele des Auslands, die 1939 die Lage zum Eskalieren brachten. Ein Grundlagenwerk, gut zur Einarbeitung in die Materie geeignet.« Schultze-Rhonhof war 2004 gefragter Referent bei einer Vielzahl von reaktionären und revanchistischen Veranstaltern und gerngesehener Gast bei einschlägigen Veranstaltungen. Es regte sich aber auch Widerstand gegen seine Auftritte und er wurde von renommierten, bundeswehrnahen Veranstaltern ausgeladen. Im reaktionären Milieu Schultze-Rhonhof war Referent am 18. Januar 2004 beim »Reichsgründungskommers« der Hamburger Burschenschaft Germania, die dem rechtsextremen Flügel der deutschen Burschenschaft zuzurechnen ist. Nach einem Vortrag beim Convent Aachener Burschenschaften am 23. Januar 2004 schreibt die Brünner Burschenschaft Libertas zu Aachen auf ihrer Internetseite: »Die Frage, die zur Entstehung des Buches führte, haben sich sicher schon viele gestellt. Die Entscheidung dieser Frage in einem Buch nachzugehen haben nur wenige getroffen und so faszinierend umgesetzt. ... Wir bedanken uns bei unserem Referenten für die Ausgestaltung des Abends und empfehlen dem interessierten Leser sein jüngstes Werk: "Der Krieg der viele Väter hatte"«. Am 18. Februar 2004 folgte eine Einladung bei der Preußischen Gesellschaft Berlin-Brandenburg e.V. Einen neuen Veranstaltungsort musste sich jedoch die »Unabhängige Bürgergemeinschaft Achim-Verden« am 18. März 2004 suchen, damit Schultze-Rhonhof seine »...zweifelhafte, gefährliche Botschaft ... unters nationalkonservative bis nationalistische Volk« (Achimer Kreisblatt) bringen konnte. Der geplante Veranstaltungraum wurde der »Bürgergemeinschaft« kurzfristig gekündigt. »Ich fühle mich als Nachkriegssoldat sehr geehrt, daß ich vor den letzten noch Lebenden einer Elite der Wehrmacht und der Waffen-SS sprechen darf.« schmeichelte Schultze-Rhonhof in seiner Festrede am 16. Oktober 2004 in Hameln zur 50-Jahrfeier der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger. »Ich verneige mich vor Ihrer Lebensleistung« verkündete er pathetisch am Ende seiner Rede. Am 9. November 2004 hatte er dann noch Gelegenheit seine Thesen in Österreich beim Freiheitlichen Akademikerverband in Salzburg vorzustellen. Proteste, Ausladungen und Rücktritte Einen »Maulkorb für den General« (Junge Freiheit) gab es am 25. Februar 2004 in Rendsburg. Die »Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik« Sektion Rendsburg hatte Schultze-Rhonhof zu einem Vortrag eingeladen, musste aber nach Anweisung des Landesvorsitzenden der Gesellschaft den Referenten absagen. Der einladende Sektionsleiter ist daraufhin von seinem Amt zurückgetreten. Proteste und kommunalpolitische Diskussionen löste der Auftritt des Generalmajor a.D. bei der 46. heimatpolitischen Arbeitstagung der Kreisgemeinschaft Angerburg am 29. Februar 2004 in Rotenburg/Wümme aus. Eine Lokalzeitung hatte sich im Vorfeld der Tagung kritisch mit Schultze-Rhonhofs Aussagen und seinen diversen Auftritten bei reaktionären Verbanden beschäftigt. Eine Missbilligung des Auftrittes, wie von SPD und Grünen gefordert, scheiterte im Kreistag von Rotenburg/Wümme an der Mehrheit der CDU/FDP-Fraktion. Eine Ausladung erhielt der Generalmajor a.D. im Sommer von der Clausewitz-Gesellschaft. Der Regionalkreis Südwest hatte ihn am 5. Juli 2004 zu einem Vortrag in das Hotel und Ratshaus Seligweiler eingeladen. Er sollte dort eine politische Bewertung zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges geben. Die VVN-BdA protestierte beim Vorstand der Clausewitz-Gesellschaft gegen den Auftritt. Der Vorstand der Gesellschaft setzte eine Absage des Vortrages durch, was zum Rücktritt des Regionalkreisleiters führte. Der Vortrag wurde dann privat von Mitgliedern der Gesellschaft organisiert. Am 4. August 2004 wanden sich vier Oberste a.D. an den Vorstand und den Beirat der Clausewitz-Gesellschaft und beklagten sich darüber, dass dem Ansinnen der VVN-BdA nachgegeben und der Vortrag untersagt wurde. Verschwörungsphantasien Am 8. Mai 2004 trafen sich über 200 geladene Gäste beim Frühjahrssymposium der »Stimme der Mehrheit - Arbeitsgemeinschaft Freie Publizisten, Schriftsteller und Wissenschaftler« im Fuldaer Maritim Hotel. In der nichtöffentlichen Veranstaltung referierte ausgewählte Prominenz der deutschen Rechten über: »Meinungsfreiheit in Deutschland - Grundrecht oder Farce?« Die Presse war ausdrücklich nicht erwünscht, da eine »freie Diskussion« sonst nicht möglich sei, wie einer der Veranstalter zur Eröffnung erklärte. Schultze-Rhonhof, er wurde bei Gründung der »Stimme der Mehrheit« im Jahre 1997 ins Präsidium gewählt, durfte sich auf der Veranstaltung als Opfer der political correctness darstellen. Immer wieder würden Antifas seine Vorträge stören, und im Internet laufe eine wahre Verleumdungskampagne gegen ihn. Die dort zusammengestellten Informationen könnten nur, so sein Verdacht, aus abgehörten Telefonaten oder heimlich geöffneten Briefen stammen. In bester verschwörungstheoretischer Manier bezichtigte er ein nicht näher bezeichnetes »Landesamt" der deutschen Geheimdienste der Kooperation mit Antifas. Michael Quelle, Januar 2005 Im Generalsblick - Die Rezension des Buchs von Schultze-Rhonhof in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 26. November 2003 Der Stoff, aus dem die Mythen sind - Artikel Die Welt vom 20. Novenber 2003
Opa war ein Friedensheld Nr. 8 - 17. April 2004
Portrait von Gerd Schultze-Rhonhof bei Wikipedia „1939 – Der Krieg der viele Väter hatte” von Gerd Schultze-Rhonhof Gerd Schultze-Rhonhof (Buxtehude), Generalmajor a.D., stellt in seinem revisionistischen Buch „1939 - Der Krieg, der viele Väter hatte” Nazi-Deutschland als einen Zufluchtsort (!) für hunderttausende Juden aus Polen dar. Er behauptet (Zitate): „... daß in den Jahren von 1933 bis 1938 557.000 Juden ihr polnisches Heimatland verlassen und Zuflucht im benachbarten Deutschland suchen...” und „ ...strömen 557.000 polnische Juden von Ost nach West, um in Deutschland den Verfolgungen in Polen zu entkommen.” Er schreibt über die Pogromnacht am 9. November 1938 lediglich: ”... brennen in Deutschland Hunderte von Synagogen. Jüdische Geschäfte werden zerstört, selbst Wohnungen geplündert.„ Keinerlei Erwähnung findet bei Schultze-Rhonhof der Mord an vielen Juden in dieser Nacht und die Verhaftung und Verschleppung von mehr als 20.000 Juden in Konzentrationslager. Unter der Überschrift: „Der Stoff, aus dem die Mythen sind” schreibt DIE WELT am 20.11.2003: „Mindestens so verbreitet wie diese direkt antisemitischen Geschichtsmythen sind in rechtsextremistischen Kreisen Behauptungen, Hitler habe den Zweiten Weltkrieg nicht aus eigenen Willen begonnen, sondern sei gewissermaßen in den Krieg 'gezwungen' worden. Der ehemalige Bundeswehrgeneral Gerd Schultze-Rhonhof zum Beispiel macht in seinem jetzt in zweiter Auflage erschienenen Band „1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte” gleich sechs Staaten für den deutschen Angriff auf Polen verantwortlich. Zentral ist auch hier wieder die 'Widerlegung' der (echten) Hoßbach-Niederschrift von November 1937, einem wichtigen Beweisstück im Nürnberger Hauptkriegsverbrecher-Prozess. Es ist nicht verwunderlich, dass Schultze-Rhonhof auch einschlägige Unterstützer findet: Der Kameradenverband des ehemaligen 1. SS-Panzerkorps lädt ihn Ende April 2003 als Festredner zu einer konspirativ durchgeführten Veranstaltung und lässt ihn die Kernaussagen seines Buches vorstellen. Der Buxtehuder Unternehmer Quade lädt ausgesuchte Gäste am 23.06.2003 zu einem Gesprächabend mit Schultze-Rhonhof. Das STADER TAGEBLATT titelt später über diesen Abend: "Vergiftet: Die deutsche Seele Generalmajor a. D. stellt sein Buch vor und fordert eine neue Sicht auf die Geschichte". Der stellvertretende Landesvorsitzende der NPD, Adolf Dammann aus Buxtehude-Neukloster, macht eine wohlwollende Buchempfelung im Niedersachsenspiegel der NPD. "Begeisterten Beifall" erhält Schultze-Rhonhof auch nach einem Vortrag am 10.10.2003 in Berlin bei der reaktionären Deutschen Partei. Die Deutsche Partei hat für diesen Vortrag u.a. beim Pressefest des NPD-nahen Deutschen Stimme Verlages geworben. Gerd Schultze-Rhonhof ist Mitgründer der rechtslastigen „Arbeitsgemeinschaft 'Stimme der Mehrheit' und steht dem rechtsextremen Schulverein zur Förderung der Russlanddeutschen in Ostpreußen nahe. Er ist regelmäßiger Autor und Interviewpartner der „Jungen Freiheit”. Eine überregionale Beachtung fand er dadurch, dass er das Bundesverfassungsgericht nach dem Soldaten-sind-Mörder-Urteil mit dem Volksgerichtshof der Nazis verglich. Gerd Schultze-Rhonhof äußerte sich 1998 in einem Interview mit der „DMZ” im Sinne einer Volksgemeinschaftsideologie: „Man muß sich als Gemeinschaft fühlen, sonst steht man nicht mehr füreinander ein. Die empfundene Gemeinschaft ist die des eigenen Volkes. Entfernter liegende Völker, selbst innerhalb Europas, erzeugen für uns nicht das Wir-Gefühl”. Michael Quelle, Dezember 2003 |