VVN-BdA
Stade
Einige Sprecher der LMO
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Dr. Ottomar Schreiber
(1889-1955) war erster Bundessprecher der LMO. Studium der Philosophie,
Geschichte und neuere Sprachen. Soldat im ersten Weltkrieg. Er war seit 1922
geschäftsführender Vorsitzender (bis 1932) und Syndikus (bis 1939)
des Arbeitgeberverbandes im Memelland (seit 1920 zu Litauen), von 1924-37
Aufsichtsratsvorsitzender des Deutsch-Litauischen Tabaksyndikats. Nach einem
kurzen Debut im Memelländischen Landtag als Abgeordneter der
»Memelländischen Volkspartei« wurde er 1932 Landespräsident
des Memellandes. Von diesem Posten wurde er im Juni 1934 durch die litauische
Regierung enthoben, weil er »wie alle Memelländer
selbstverständlich stets für die Erhaltung des deutschen Charakters
des Landes eingetreten« war. Nach der Annexion des Memellandes durch
Deutschland 1939 entwickelten sich Differenzen zwischen Schreiber und dem
NS-Gauleiter Koch, Schreiber wurde 1942 seines Amtes enthoben. Von Sept.
1944 bis April 1945 war er ehrenamtlich für die »Abteilung
Rüstungshandel der Reichsgruppe Handel« in Berlin tätig. Dann
setzte er sich nach Bayern ab. Sein standhaftes Eintreten fürs
Großdeutsche bewies er in einer Denkschrift aus dem Jahre 1947 mit
dem Titel »Die Anomalie der deutschen Ostgrenzen«: »Unter
der Norm des demokratischen Selbstbestimmungsrechtes und der Diskriminierung
des Angriffskrieges kann Polen nicht nur keine Rechte geltend machen, sondern
ist im Gegenteil zur Wiedergutmachung verpflichtet« . Von 1948-51 war
Dr. Schreiber Sprecher der LMO, und in dieser Funktion Mitunterzeichner der
»Charta der Heimatvertriebenen« im August 1950. Im Febr. 1949 wurde
er Leiter des »Deutschen Amtes für die Fragen der
Heimatvertriebenen« in Frankfurt und schließlich Staatssekretär
im Bundesvertriebenenministerium.
Dr. jur. Alfred Gille (1901-1971) war zweiter Sprecher der LMO. Studium der Rechtswissenschaften. Er war von 1928-45 Bürgermeister der ostpreußischen Stadt Lötzen und Mitglied der NSDAP-Gauleitung Ostpreußen. Dr. Gille war von 1952-66 Sprecher der LMO, Abgeordneter des Deutschen Bundestages von 1953-57 und seit 1950 des Landtages Schleswig-Holstein für den BHE sowie dessen Landesvorsitzender. Ab 1951 war er als Rechtsanwalt und Notar tätig. Wilhelm von Gottberg (geb. 1940) ist seit 1992 Bundessprecher der LMO. Wohnhaft in Schnega, Landkreis Lüchow-Dannenberg. CDU-Abgeordneter in zwei Gemeinderäten und im Kreistag von Lüchow-Dannenberg. Seit 1978 in der »Vertriebenenarbeit« tätig, u.a. als - stellvertretender Landesvorsitzender des BdV Niedersachsen, - stellvertretender Landesvorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen der LMO, - von 1990 bis 1992 stellvertretender Bundessprecher der LMO, - seit 1992 Bundessprecher der LMO, - stellvertretender Bundesvorsitzender des BdV, - Rechtsritter des Johanniter-Ordens. Wilhelm von Gottberg schrieb in der rechtsextremen Zeitung »Junge Freiheit«. Im März 1995 beschwerte er sich in einem Brief an Bundesaußenminister Kinkel darüber, daß das Auswärtige Amt in einer Meldung vor Aktivitäten deutscher Neofaschisten in der russischen Region Kaliningrad warnte. Dabei nahm von Gottberg ausdrücklich den bekannten Kieler Neonazi Dietmar Munier in Schutz. Die neofaschistische Zeitschrift »Nation und Europa« urteilte, unter dem neuen Vorsitzenden »scheint sich die früher unionsfixierte Landsmannschaft Ostpreußen aus der parteipolitischen Umklammerung zu befreien und neue Verbündete zu suchen«.
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