VVN-BdA Stade

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2006

23. Januar 2006
Auf neofaschistischen Internetseiten (widerstandnord, NPD Bremerhaven, Deutsche Stimme) wird für den 25. März 2005 eine regionale Demonstration der NPD in Stade mit dem Thema: "Maulkorb für die NPD? Narrenfreiheit für Wetzel und Ott? Nicht mit uns!" angekündigt. Die Demonstration wird von Adolf Dammann ("Das Ordnungsamt wird keine Gründe finden, das zu verhindern.") angemeldet. Dammann erwartet 100 bis 150 Teilnehmer aus dem Umfeld von NPD und 'freien' Nationalisten. Einen Schulterschluss mit 'freien' Nationalisten macht Dammann am 28. Januar 2006 durch seine Teilnahme an einem Aufmarsch in Lüneburg, der von Christian Worch angemeldet wurde.
Dammann und Worch haben bereits am 18. Januar 2006 eine Demonstration für den 13. Mai 2006 in Göttingen angemeldet. NPD und 'freie' Nationalisten wollen getrennt starten, um sich dann zu einem Demonstrationszug zu vereinen.

27. Januar 2006
In Stade wird abends im Rathaus die Ausstellung
"Unsere Demokratie schützen – Verfassungsschutz gegen Rechtsextremismus"
 eröffnet. Etwa zehn Neofaschisten treffen sich im Umfeld des Rathauses. Einige von ihnen versuchen ins Rathaus zu kommen, was ihnen aber verwehrt wird.

30. Januar 2006
Adolf Dammann meldet für den 8. April 2006 eine Demonstration in Celle an. Die Anmeldung hat den gleichen Wortlaut wie eine von Christian Worch für den 28. Januar 2006 in Celle angemeldete und dann verbotene Demonstration, auch die geplante Route ist identisch.

3. Februar 2006
Die Ausstellung "Unsere Demokratie schützen – Verfassungsschutz gegen Rechtsextremismus" im Stader Rathaus wird mittags vorzeitig geschlossen, da Neofaschisten sich die Ausstellung anschauen wollen.

4. Februar 2006
In Wangersen, Gaststätte "Zur Post", treffen sich erneut etwa 25 Anhänger der NPD zu einer Schulungsveranstaltung. Laut Aussage von NPDlern war Hausdurchsuchung ein Thema.
Diesmal ist offenbar Gisela Pahl vom "Deutschen Rechtsbüro" als Referentin eingeladen.  Der NPD Unterbezirk Stade/Elbe-Weser ist Veranstalter der Schulung.

25. Februar 2006
"Sprachretter pöbelt gegen Ausländer", titelt die NEUE STADER WOCHENBLATT. Im Artikel berichtet dann die Zeitung: "Diesmal ist Dieter Wieczorek (71) aus Stade über das Ziel hinausgeschossen. Der selbsternannte Sprachretter verschickte Postkarten mit rechtsextremen Inhalten an die Stader Niederlassung der Schnellrestaurant-Kette 'Subway'. ... Brisant ist, daß er für seine Beschimpfungen die offiziellen Postkarten des 'Vereins Deutsche Sprache' verwendet, dessen Mitglied er ist."
Dieter Wieczorek kandidierte bei der Kommunalwahl 1996 und 2001 für die rechtsextreme Wählergemeinschaft "Bündnis Rechte".

24. März 2006
In Kutenholz kommt es an einer Schule zu einer rechtsextremistischen Straftat (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, § 86a StGB).

25. März 2006
An einem Aufmarsch der NPD in Stade beteiligen sich 220 Neofaschisten. Motto des Aufmarsches ist: "Maulkorb für die NPD? Narrenfreiheit für Wetzel und Ott? Nicht mit uns!".
Im Aufruftext der Neofaschisten heißt es: "Die Hetze volks- und verfassungsfeindlicher Elemente in Stade werden wir nicht unbeantwortet lassen." Das STADER TAGEBLATT schreibt über den NPD-Aufmarsch: "Polizisten nahmen jeden einzelnen Rechten unter die Lupe, viele mussten Schriftzüge auf ihren Jacken überkleben. Laut Gerichtsauflage durften unter anderem keine Springerstiefel und Bomberjacken getragen werden." Redner beim Aufmarsch der NPD sind Christian Worch, Adolf Dammann, Hans-Gerd Wiechmann und Alexander Hohensee.  

1.April 2006
Neofaschisten aus dem Landkreis Stade beteiligen sich an "einem mehrstündigen Gedenkmarsch" in Lübeck, der von so genannten "freien" Kameradschaften veranstaltet wird.

13. Mai 2006
Neofaschisten aus dem Landkreis Stade nehmen an einer, von Adolf Dammann angemeldeten, Kundgebung von ‚freien’ Nationalisten und der NPD in Göttingen teil. Das Motto der Kundgebung ist: "Sozialabbau, Rentenklau, Korruption – nicht mit uns". Der Unterbezirk Stade der NPD hat zur Teilnahme an der Kundgebung aufgerufen.

18. Juli 2006
Adolf Dammann meldet als "Privatperson" an drei aufeinander folgenden Samstagen (14./21./28. Oktober 2006) Aufmärsche in Göttingen mit dem Motto: "Dem Gutmenschenpropanz entgegentreten. Zeckenzentren auflösen. Stadtverwaltung absetzen." an.

22. Juli 2006
Neofaschisten aus dem Landkreis Stade nehmen in Verden mit einem eigenen Transparent ("Deutscher steh auf! Komm zu uns! NPD Stade") an dem Auftakt für den niedersächsischen Kommunalwahlkampf  der NPD teil. Nach der Veranstaltung werden etwa 40 NPD-Anhänger zeitweilig festgenommen, da sie auf den Weg zum Bahnhof lautstark "volksverhetzende rechte Parolen" rufen.

5. August 2006
In Dresden findet das Pressefest der NPD-Zeitung "Deutsche Stimme" statt. Die Anmeldung für die "Busfahrgeneinschaft" aus dem nördlichen Niedersachsen und aus Hamburg erfolgt über eine Telefonnummer im Ortsnetz Buxtehude. An der Veranstaltung nehmen auch Neofaschisten aus dem Landkreis Stade teil.

5. September 2006
Der NPD Unterbezirk Stade verkündet in einer Pressemitteilung: „Rechtsanwalt Rieger tritt der NPD bei“. NPD Unterbezirk Stade will Rieger beim bevorstehenden NPD-Bundesparteitag am 11./12. Oktober 2005 zur Wahl zum stellv. Bundesvorsitzenden der Partei vorschlagen.

10. September 2006
Bei der Kreistagswahl bekommt die NPD insgesamt 3901 (1,66 %) der im Landkreis Stade abgegebenen Stimmen und erhält damit einen Sitz im Kreistag. Adolf Dammann wird für die Partei in den Kreistag gewählt. Die Partei ist insgesamt mit 13 Kandidaten angetreten. Bei der Samtgemeinderatswahl Harsefeld erhält die NPD 608 (2,43 %) der abgegebenen Stimmen und ein Mandat. Peter Brinkmann (Wangersen) wird die NPD damit im Samtgemeinderat vertreten. Bei der Gemeinderatswahl Harsefeld erhält die Partei 272 (1,98 %) der Stimmen und ein Mandat. Heinrich Thomforde wird für die NPD in den Gemeinderat gewählt. Die NPD kandidiert auch für die Samtgemeinde Himmelpforten, erreicht aber mit 1,58 % der Stimmen kein Mandat, ebenso wie bei der Wahl für die Gemeinde Himmelpforten mit 1,73% der Stimmen.
Die NPD machte im Vorfeld der Kommunalwahl Propagandastände in Stade und Buxtehude.

28. Oktober 2006
Neofaschisten aus dem Landkreis Stade nehmen an einer Kundgebung von ‚freien’ Nationalisten und der NPD in Göttingen teil. In einem Bericht über die Kundgebung der Neofaschisten heißt es bei „indymedia“: „Inhaltlich beschränkten sich deren Führer in erster Linie aufs Jammern: Christian Worch und der Anmelder Adolf Dammann (stellv. NPD-Vorsitzender in Niedersachsen) brüllten sich einen zurecht und wiederholten im Prinzip immer nur, dass Göttingen ganz, ganz rotfaschistisch böse sei und man solange wiederkommen wolle, bis man wieder demonstrieren dürfe.“

1.Januar 2006 – 31. Oktober 2006
Dem Landeskriminalamt werden aus dem Landkreis Stade für die ersten zehn Monate des Jahres neun rechtsextremistische Straftaten mit ausländerfeindlichem Hintergrund gemeldet, davon vier Gewaltdelikte mit zwei Leichtverletzten. Das besagt eine Antwort des Landesinnenministeriums aufgrund einer Landtagsanfrage von Bündnis 90/Die Grünen.

4. November 2006
Neofaschisten aus dem Landkreis Stade beteiligen sich an einem Aufmarsch der NPD in Bremen. Adolf Dammann ist einer der Redner. Der Aufmarsch hat das Motto: "Arbeitsplätze statt Kriegseinsätze!".

14. November 2006
Vor dem Amtsgericht in Stade findet ein Verfahren gegen junge Neofaschisten statt. Sie hatten nach dem Hafenfest in Wischhafen am 28. August 2005 das Gelände des Festes nach „Andersgläubigen“ und „Zecken“ abgesucht und dabei einen Mann zusammengeschlagen, der sich über ihre Lautstärke beschwerte..
Michael H. wird zu drei Wochen Dauerarrest verurteilt, er hatte u. a. schon Einträge im Bundeszentralregister wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz, und Sven T. , er stand zur Tatzeit wegen gefährlicher Körperverletzung unter laufender Bewährung, erhält vier Monate Haft, die zur Vollstreckung ausgesetzt werden, und muss 3000 Euro Strafe zahlen.

8. November 2006
Auf einem Treffen von "nationalen und patriotischen Kräften" in Bremen, an dem auch Adolf Dammann teilnimmt, wird die "Arbeitsgemeinschaft Nord" gegründet. Eine Zusammenarbeit beschliessen: NPD-Landesverband Bremen, NPD-Landesverband Hamburg, NPD-Kreisverband Stade, NPD-Kreisverband Rotenburg und SPB/NM Lüneburg. Neofaschisten schreiben über die Gründung: "Wir möchten aufzeigen, dass es im nationalen Lager möglich ist, eine konstruktive Zusammenarbeit zu pflegen; Meinungsverschiedenheiten müssen ausdiskutiert werden und gegebenenfalls sind Kompromisse zu schließen."

8. Dezember 2006
In Wangersen, Gaststätte "Zur Post" findet eine Mitgliederversammlung des NPD-Unterbezirks Stade statt. Thomas Salomon, Berlin, Mitglied des NPD-Bundesvorstandes spricht zum Thema: "Sie brauchen nicht mehr ROT zu werden!"

9. Dezember 2006
Neofaschisten aus dem Landkreis Stade beteiligen sich an einem Aufmarsch in Celle. bremen.antifa.net berichtet: "Leise blökend laufen 164 Neonazis durch menschenverlassene Straßen in Celle, wo Dennis Bühring (Celle), Hans-Gerd Wiechmann (Lüneburg), Adolf Dammann (Buxtehude) und Dieter Riefling (Hildesheim) ihre braunen Schäfchen mit den gleichen Reden wie auch sonst immer erfreuen."

16. Dezember 2006
"Freiheit für Rigolf Henning" fordern etwa 35 Neofaschisten in Achim/Landkreis Verden.
Henning ist für die NPD bei der Kommunalwahl in den Stadtrat und Kreistag von Verden gewählt worden. Er verbüßt in der Justizvollzugsanstalt Achim seit Juli eine neunmonatige Gefängnisstrafe wegen "schwerer Verunglimpfung des Staates". An der Kundgebung beteiligen sich auch Neofaschisten aus dem Landkreis Stade.    

1. Januar 2006 – 31. Dezember 2006
Die Polizeiinspektion Stade registriert für das Jahr 2006 im Landkreis Stade insgesamt 57 rechtsextremistische Straftaten, darunter vier Gewaltstraftaten.