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© VVN-BdA Stade
2003
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17. Juni Oste-Hotel
Bremervörde 19 Uhr
NPD unerwünscht
Die NPD-Verden ist kein Club ewiggestriger Tattergreise, sie besteht aus
einer Gruppe junger Neonazis, die seit einiger Zeit sehr aktiv ist. Praktisch
jede Woche gehen sie einmal früh morgens zu einer Schule
süd-östlich von Bremen und verteilen dort ihr Propagandamaterial.
Ihr Ziel ist klar. Sie wollen Jugendliche für ihre menschenverachtende
Sache rekrutieren. Dafür werden SchülerInnen, die sich von ihnen
beeindrucken lassen, gezielt angesprochen und Treffen mit ihnen vereinbart.
Drei Mal hatten Leute von der NPD dieses Jahr schon einen (Des)Informationstisch
in der Bremervörder Innenstadt aufgebaut. Es ist davon auszugehen, dass
sie in nächster Zeit versuchen werden, an hiesigen Schulen Jugendliche
zu gewinnen.
Dagegen gilt es vorzugehen. Nazis piss off !!!!!!!!
Am 17. Juni ist damit zu rechnen, dass die Neonazis beim Oste-Hotel auftauchen
werden. Dann findet dort die Lesung von Hannes Heer zum Thema "Vom Verschwinden
der Täter" statt. Zum ursprünglich angesetzten Termin hatte die
NPD eine Mahnwache gegenüber vorm Oste-Hotel angemeldet. Grund ist,
dass Hannes Heer die Wehrmachtsausstellung mit konzipiert hat, in der die
Verbrechen der Wehrmacht, insbesondere im Rahmen des Vernichtungskrieges
in Osteuropa dokumentiert werden. Weil sie die geschichtliche Tatsache leugnen,
dass die Wehrmacht Teil des Naziterrors war, laufen alte und junge Nazis
seit Jahren Sturm gegen die Ausstellung.
SchülerInnen, Eltern, LehrerInnen und alle anderen, die aus der Geschichte
gelernt haben, kommt am 17. Juni und lasst uns deutlich machen, dass die
NPD in Bremervörde unerwünscht ist.
Kein Platz für braunes Gedankengut in Bremervörde !!!!!!!!
Fangt an und überlegt euch, was wir gegen die braunen Rattenfänger
tun können, wenn sie es wagen, an Bremervörder Schulen aufzutauchen!
Besprecht euch! Organisiert euch!
Komitee für Freiheit und Demokratie
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Bremervörder Zeitung 16. Juni 2004
Demonstration gegen Rechts geplant
"Komitee für Freiheit und Demokratie" erwartet NPD-Auftritt bei
Heer-Lesung
Bremervörde (rkl). Die Lesung von Hannes Heer morgen ab 19.30 Uhr im
Oste-Hotel wird von einer "Protestversammlung gegen Rechts" begleitet.
Angekündigt wurde sie von dem neugegründeten "Komitee für
Freiheit und Demokratie". Wie dazu vom Komitee mitgeteilt wurde, richtet
sich die Demonstration gegen das zunehmende Auftreten der NPD im Elbe-Weser-Raum.
So sei vor kurzem versucht worden, eine Veranstaltung über die
"Schuloffensive" der Rechtsradikalen in Verden zu stürmen, die von der
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) organisiert wurde. Dabei
hätten die NPD-Mitglieder auch "Schlagstöcke und andere Waffen"
eingesetzt. Bereits für den 25. Mai, als die erste Veranstaltung mit
dem Initiator der ersten Wehrmachtsausstellung in Bremervörde stattfinden
sollte, habe die NPD gegenüber dem Oste-Hotel eine Mahnwache abhalten
wollen, heißt es in der Pressemitteilung des "Komitees für Freiheit
und Demokratie". Die damalige Veranstaltung fiel aus terminlichen Gründen
aus. Da anzunehmen sei, dass die NPD für den morgigen Donnerstag erneut
eine Mahnwache abhalten wird, will das Komitee mit einer Protestversammlung
gegen Rechts kontern. Unter dem Motto "NPD unerwünscht" soll an der
Neuen Straße gegenüber dem Oste-Hotel von 19 Uhr bis zum Ende
der Heer-Lesung Informationsmaterial über den Rechtsextremismus im
Elbe-Weser-Dreieck verteilt werden.
Bremervörder Zeitung 19. Mai 2004
Lesung: Wenn die Täter verschwinden - Bremervörder
Gespräche mit Historiker Hannes Heer
Der jetzt wieder aufgebrochene Streit um die Einrichtung einer
Gedenkstätte in Sandbostel zeigt, dass die Vergangenheit nicht vergehen
will. Wie soll den Opfern des Nationalsozialismus gedacht werden? Wer war
überhaupt Opfer dieses terroristischen und diktatorischen Regimes? Der
Hamburger Publizist und Autor Hannes Heer wurde vom Gedenkstättenverein
Sandbostel und dem Rosa-Luxemburg Bildungswerk gebeten, aus seinem soeben
erschienenen Buch "Vom Verschwinden der Täter" zu lesen. Die 20.
"Bremervörder Gespräche" versuchen sich damit erneut an einem
provozierenden Thema deutscher Geschichte. (...) Der im Zusammenhang mit
der ersten "Wehrmachtsausstellung" bekannt gewordene Zeithistoriker setzt
sich in seinem Buch zwar auch mit der Rezeptionsgeschichte der Ausstellung
"Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht", deren Leiter er war, auseinander
- das Hauptanliegen seines Schreibens ist aber ein anderes. Heer hat in der
gegenwärtigen deutschen Debatte über Vertreibung und "Bombenkrieg"
der Briten und Amerikaner entdeckt, dass sich ein Perspektivenwechsel in
der Vergangenheitswahrnehmung vollziehe. Am Beispiel der in den Bestsellerlisten
ganz oben rangierenden Publikationen des Berliner Historikers Jörg
Friedrichs ("Der Brand") will Hannes Heer demonstrieren, dass augenblicklich
die Deutschen als Opfer (wieder-)entdeckt werden. Dabei wird zumeist davon
abgesehen, dass deutsche Täterschaft aller weiteren Entwicklung
vorausgegangen ist. Wenn - wie bei Jörg Friedrichs "Brand"-Buch geschehen
- bewusst Begriffe wie "Vernichtung", "Massenvernichtungsgruppe", "zur Rampe",
"liquidieren", "Scheiterhaufen", "Gastod" mit dramatisierender Verve mit
"Vernichtungskrieg" und "Judenvernichtung" gleichgesetzt werden - ist über
die begriffliche Gleichsetzung schon die Gleichsetzung der Opfer vollzogen.
Hannes Heer will in diesem Mechanismus Entlastung von deutscher Täterschaft
erkennen. In Bremervörde wird damit - gerade angesichts der aktuellen
Ereignisse um Sandbostel - ein brisantes Thema
präsentiert.
Die NPD Verden/Rotenburg notiert auf ihrer Website zur Absage des
Vortrags am 25. Mai aus organisatorischen Gründen:
Bremervörde. Am Sonntag, 29.05. (sic!) wollte Hannes Heer
sein neustes antideutsches Machwerk in Bremervörde vorstellen. Nachdem
die JN Verden/Rotenburg eine Mahnwache unter dem Motto: "Unsere
Großväter waren keine Verbrecher, und wir sind stolz auf Sie
(sic!)", angemeldet hatten, zog der Deutschenhasser Heer feige den
Schwanz ein und sagte die Veranstaltung in Bremervörde ab. In Bremen,
wo die "Lesung" dann doch noch stattfand, fühlte er sich anscheinend
sicherer.
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